Systemische und lösungsorientierte Interventionen

Wie sie sicherlich erahnen können, werden wir an den zwei Wochenenden der Ausbildungszeit kein ausführliches Studium der wahrlich umfassenden theoretischen Grundlagen dieser Verfahren machen können. Denn … das würde sicherlich einen Zeitrahmen von Wochen bis zu Jahren einnehmen.

Da die Ausbildung stark praxisorientiert ist, werden wir uns nur einen Einblick in die Entstehung und Theorie der systemischen Therapie und der lösungsorientierten Beratung/Therapie erlauben. Anhand der Literaturangaben können sie ihr Interesse an theoretischem Wissen, natürlich ganz nach ihren Wünschen, vertiefen.

Wir werden uns im Unterricht auf das praktische Erlernen und Anwenden einzelner, grundlegender und effektiver Interventionen fokussieren, damit sie Sicherheit, beim Einsatz dieser“ praktischen Werkzeuge“ in ihrer Tätigkeit, gewinnen.

Modul III
Nach einem kurzen Einblick in die Grundlagen der systemischen Therapie und der lösungsorientierten Beratung, tauchen wir ein … in die große Welt der Fragen. Wir widmen uns der Kunst des Fragens und der Kunst des Zuhörens.

  • Fragen: systemisch, zirkulär, hypothetisch, eröffnend, konfrontative Fragen,
  • Tabu-Fragen, Fragen nach Ausnahmen, nach Ressourcen, Skalierungsfragen,
  • Als-ob-Fragen, Konkretisierungsfragen … und viele … viele mehr.

Warum so viele Fragen? Fragen sind der Schlüssel zur Welt – und wer fragt der führt.

Fragen erzeugen Bewegung und leiten zu eigenverantwortlichem Denken an, zur Selbstbesinnung und zur Reflexion. Durch gezieltes, geeignetes Nachfragen erhält der Befragte die Möglichkeit, immer weiter, immer tiefer, zu sich selbst zu gelangen, seine Bedürfnisse und Fähigkeiten zu erkennen und neue Erkenntnisse und Blickweisen zu gewinnen. Mit der Kristallkugel-Technik und der Wunderfrage erweitern sie den Horizont der Möglichkeiten.

Modul IV
An diesem Wochenende werden wir uns, nach der Theorie der Grundlagen, mit der Aufstellungsarbeit im Einzelsetting beschäftigen.

Bei der Aufstellungsarbeit werden Beziehungsmuster eines Systems (z.B. Familie, Team) im Raum bildlich, bei Bedarf auch imaginativ, dargestellt. Dabei kann es sich um aktuelle, aber auch frühere oder zukünftig erwünschte Beziehungsmuster handeln. Durch das Positionieren und In-Szene-setzten der „Mitglieder“ zueinander, werden Prozesse sichtbar und neue An- und Einsichten erfahrbar.

Wir arbeiten z.B. mit Bodenankern, Figuren o.a. Gegenständen, dem systemischen Brett oder imaginativ. Die systemische Therapie möchte ich gern noch ganz kurz mit meinem Lieblingsbild hierzu veranschaulichen > einem Mobile …genau wie in einem System ist alles miteinander verbunden … und schon der geringste Impuls an nur einem Teil, wirkt sich auf das ganze System aus.